Ganze 80% der Arbeitnehmer würden gern in einem remote Job arbeiten & 2 von 3 sind unglücklich mit ihrer 9-to-5 Regelung! Zählst du dich auch dazu?
Als ich vor ca. einem Jahr verzweifelt auf der Suche nach einem remote Job war, habe ich das ganze Internet nach hilfreichen Tipps & Tricks durchsucht, die mich meinem Wunsch von Freiheit & Flexibilität näher bringen würden. Damit du dir nicht auch die Nächte damit um die Ohren schlagen müsst, habe ich dir hier 10 Tipps zusammengestellt, die ich aus eigener Erfahrung als am hilfreichsten erachte. Auf gehts in ein selbstbestimmtes Leben, und einem Arbeitsplatz am Strand, in den Bergen oder einfach in der Stadt deiner Träume.
1. First things first – der richtige Beruf:
Auf vielen remote Plattformen liest man, dass man sich am Besten einen Job als Entwickler, Webdesigner, im Online Marketing, als Texter, Grafiker oder virtual Assistent sucht. Denn diese Berufe eignen sich ganz ausgezeichnet für remote Tätigkeiten. Ein Laptop und eine stabile Internetverbindung sind alles was du zum arbeiten brauchst. Zugegeben, wenn du bereits in so einem Arbeitsfeld tätig bist, genießt du einen kleinen Vorteil!
Nun ist es aber so, dass natürlich nicht alle, die gern einen remote Job hätten, in genau diesen Berufen arbeiten. Manche von euch sind vielleicht Lehrer, Krankenpfleger oder arbeiten im Einzelhandel. In diesem Fall ist es wahrscheinlich sogar eher demotivieren, sich über remote Jobs zu informieren, da diese Art von Berufen als ortsgebunden, und nicht per se remote-geeignet, gelten.
Doch unsere Arbeitswelt ist im Wandel. Nicht nur, dass die Digitalisierung in allen Lebensbereichen Einzug hält und neue, digitale Berufe schafft, auch Unternehmen ändern die Art und Weise wie sie ihre Mitarbeiter anstellen. Waren es früher noch die Jahre an Arbeitserfahrung die zählten, so treten heute die Fähigkeiten und Soft Skills des neuen Mitarbeiters in den Mittelpunkt. Wie beispielsweise Einfühlungsvermögen (im Falle des Krankenpflegers), die Gabe gut erklären zu können (die Stärke des Lehrers) oder die Fähigkeit zu Verkaufen und zu Verhandeln, wie es Einzelhandelskaufleute tun. Lass dich also nicht auf deine Berufsbezeichnung reduzieren! Viele digitale Unternehmen, die bereits schon eine remote Kultur leben und umsetzen, suchen genau nach deinen Fähigkeiten. Und das ist genau die Stelle, an der du ansetzen kannst.
Ganz abgesehen davon: es ist nie zu spät um etwas Neues zu (er)lernen, sich fortzubilden oder komplett das Berufsfeld zu wechseln. In Zeiten von Google und Co stehen uns alle Türen offen, denn Wissen ist für alle zugänglich. Das Erlernen von neuen Fähigkeiten muss auch gar nicht teuer sein oder in Form einer zweiten Ausbildung oder Studium stattfinden. Schau beispielsweise mal unter udemy.com. Hier gibt es eine Vielzahl an Kursen zu allen möglichen Bereichen, vor allem im digitalen Bereich. Einfach ein Thema suchen für das du dich interessierst, und los gehts!
2. Rede mit deinem jetzigen Chef:
Auch wenn es bei mir nicht funktioniert hat, deine erste Anlaufstelle sollte dein aktueller Vorgesetzter sein. In 50% aller bestehenden Berufe bestehen bereits Möglichkeiten zu Restrukturierungen, um mehr Flexibilität zu ermöglichen. Möglicherweise könnt ihr euch einigen, eine Regelung treffen und euch in euren Vorstellungen einer zukünftigen Zusammenarbeit annähern. Es muss ja nicht sofort immer der 100%-ige remote Job sein. Versuche doch 2-3 Monate remote Arbeiten im Jahr auszuhandeln. So kannst du auch für dich testen, ob dass die Art und Weise ist, wie du zukünftig arbeiten möchtest.
Du hast konservative Vorgesetzte und weißt jetzt schon, dass das Ganze nach hinten losgehen wird? Auch gut! Dann kannst du dir zumindest sicher sein, dass du dich nach etwas Neuem umgucken kannst. Und das du in diesem Unternehmen nicht glücklich werden wirst. Es ist auch schon mal gut zu wissen, was man nicht will!
3. Bewerbe dich bei Unternehmen mit flexiblen Strukturen:
Alte, konservative Unternehmen sind wahrscheinlich nicht die beste Adresse für dich, um nach ortsunabhängigen Stellenangeboten zu suchen. Zumindest so lange noch nicht, bis sie merken, dass sie mit ihren festgefahrenen Strukturen keine neuen Arbeitskräfte mehr bekommen.
Die Arbeitswelt ist im Wandel und Unternehmen müssen sich darauf einstellen. Die gute Nachricht: viel tun das auch schon. Vor allem junge Start-Ups, Unternehmen mit flachen Hierarchien und vergleichsweise wenigen Strukturen sind die richtige Anlaufstelle für dich. Suche explizit nach Unternehmen, die remote Work fest in ihrer Unternehmensstruktur verankert haben. Auch wenn dort gerade keine passendenden Stellen ausgebschrieben sind, scheu nicht davor zurück auch einfach mal eine Initiativ-Bewerbung abzusenden. Auch wenn sich daraus nicht sofort etwas ergibt, vielleicht ist es genau dieses Unternehmen, dass sich in einem halben Jahr bei dir zurückmeldet.
4. Werde dir deines Umfelds bewusst:
Wusstest du, dass dich die 5 Menschen, die dir am nächsten stehen, am meisten in deinen Gedanken und Meinungen beeinflussen? Besteht dein direktes Umfeld also aus Freigeistern, wie du es bist, wird sich dein Wunsch und deine Hartnäckigkeit bezüglich eines remote Jobs wahrscheinlich verstärken. Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass du deinen engsten Freunden, die keinen remote Job wollen, den Rücken zukehren sollst. Generell ist es jedoch hilfreich und zielführend, sich mit denjenigen zu umgeben, die dein Ziel entweder schon erreicht haben oder die selben Werte & Vorstellungen mit dir teilen. Begib dich also in ein Umfeld, welches es dir ermöglicht, deine Meinungen und Vorstellungen auszutauschen und welches dich in diesen noch bestärkt. Zu merken, dass man mit dem Wunsch nach mehr Flexibilität nicht alleine ist, wird deinen Horizont noch weiter öffnen.
5. Bau dir ein Netzwerk auf:
Und wie kommt man zu so einem Umfeld? Genau, du musst dir ein Netzwerk aufbauen. Erzähle allen von deinem Wunsch oder deinem Vorhaben, bald einen remote Job zu haben. Gehe zu Meet-Ups, treffe Gleichgesinnte oder hör dir Vorträge zum Thema „new Work“ an. Ich war letztes Jahr beim Travel Festival in Berlin und habe mir Erfahrungsberichte von denjenigen angehört, die sich den Traum vom remote Arbeitsverhältnis schon erfüllt haben. Sowas motiviert unglaublich und gibt dir neue Energie, dein Vorhaben anzupacken und in die Tat umzusetzen.
Ein weiterer, positiver Nebeneffekt deines Netzwerkes: Wenn jemand etwas von einer offenen remote Stelle hört, wird er mit Sicherheit auf dich zurückkommen. So hat es auch bei mir mit dem ortsunabhängigen Arbeiten geklappt.
6. Fang an:
Klingt erst mal selbstverständlich. Aber Hand aufs Herz! Hast du dich schon richtig dahinter geklemmt und bist die Punkte 1-5 angegangen? Meistens reden wir immer nur, werden aber am Ende nicht aktiv. Fang an etwas für deinen Traum zu tuen. Zufliegen wird dir das Jobangebot mit Möglichkeit auf remote work sicher nicht. Ausreden wie “das wird doch eh nichts“ kenne ich nur zu gut, bringen dich aber überhaupt nicht weiter. Motiviere dich selbst. So übst du dich direkt in Eigenmotivation. Denn das ist eine wichtige Fähigkeit, die du dir ohnehin fürs remote Arbeiten aneignen musst.
7. Die Macht der Gedanken:
Hast du schon einmal etwas von der „Self-fulfilling prophecy“ gehört? Nein? Ich kannte es bis vor 1 Jahr auch noch nicht. Dieses Phänomen beruht auf der Annahme, dass du die Erfüllung deiner Wünsche für die Zukunft selbst bewirken kannst. Wünsche, Gedanken und Informationen über eine mögliche Zukunft haben also einen entscheidenden Einfluss und sind die wesentlichen Ursachen dafür, dass diese Zukunft auch eintritt.
Auf unsere konkrete Situation bezogen bedeutet das: Gebe nie den Wunsch nach einem ortsunabhängigen Arbeitsverhältnis auf. Egal wie ausweglos die Situation zu sein scheint. Stelle dir vor, wie es wäre, wenn du deinen remote Job schon hättest: Du müsstest nicht mehr in einem Großraum Büro mit 63 anderen Menschen sitzen, mit denen du null gemeinsam hast. Stattdessen gehst du jeden Morgen in einen coolen Co-Working Space und triffst Leute mit denen du auf einer Wellenlänge schwimmst. Du könntest dir deine Tag flexibel einteilen. Früh zum Sport, Lunch mit Freunden, dafür abends länger arbeiten. Du würdest deine daily Tasks unter der warmen Sonne Marokkos erledigen, während in Deutschland Winter herrscht, alle frieren und aus Mangel an Licht bald gar nicht mehr wach werden. Wie fühlt sich das an? Rufe dir dieses Gefühl immer wieder in Erinnerung und die Prophecy übernimmt den Rest 😉
8. Wissen ist Macht:
Wo findet man remote Stellenangebote? Erkundige dich nach Plattformen, die ortsunabhängige Jobangebote listen. Es gibt noch eine Welt neben Stepstone und Indeed – obwohl du hier mittlerweile auch schon Erfolg haben könntest, wenn du explizit nach Remote-Arbeitsverhältnissen googelst.
Ein Tip wie man über die gängigen Jobportale remote Stellen findet: Hol dir einen VPN Client, ein Programm was du dir auf deinem PC installieren kannst und welches deine IP Adresse, und somit deinen Standort, so aussehen lässt, als wärst du beispielsweise gerade in Amerika. Wenn du nun auf Indeed nach remote Stellen suchst, bekommst du eine viel größere Auswahl als bei den deutschen Seiten. Hierfür musst du allerdings bereit sein für, in dem Falle, eine amerikanische Firma arbeiten zu wollen. In den USA ist remote Arbeiten schon längst fest in der Arbeitswelt integriert. Daher wimmelt es auf der anderen Seite des großen Teiches nur so von Stellenausschreibungen.
Schau aber auch abseits dieser Marktführer. Remote.co, Flexjobs.com (Mitgliedsbeitrag erforderlich) oder justremote.co sind nur einige der eigens für remote Jobs entstandene Websites. Informiere dich und erkundige dich bei deinem Netzwerk welche Plattformen sie nutzen.
9. Raus aus der Comfort Zone:
Wir sind jetzt bei Punkt 9 angekommen. Und wenn du jetzt so drüber nachdenkst, dann hört sich das alles nach ganz schön viel Aufwand an. Außerdem wirst du dich womöglich vielen unangenehmen Situationen stellen müssen. Und eigentlich ist dein aktueller Job auch gar nicht soooo furchtbar. Herzlich willkommen in deiner Comfort Zone!
Raus da! Das Leben hat soviel mehr zu bieten als du überhaupt ahnen kannst. Tim Ferris sagt, dass dein Erfolg an der Anzahl von unangenehmen Situationen gemessen werden kann, denen du dich aussetzt. Also, worauf wartest du: Netzwerke, führe Gespräche mit Chefs oder bilde dich in einem Bereich fort, der dich deinem Traum vom remote Job näher bringt. Es zahlt sich aus.
10. Überwinde die Angst vor dem Neuen:
Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Punkt unser größtes Hindernis ist und zugleich das Wichtigste, das es zu überwinden gilt. Die Angst lähmt uns und hindert uns daran unsere Träume zu verwirklichen. Dieser Aspekt lässt sich auf jeden einzelnen der oben genannten Punkte übertragen. Angst davor, einen neuen Arbeitsbereich zu erlernen, Angst davor mit dem Chef zu reden, Angst vor dem Networken, …! Ich hatte so eine Angst vor dem Neuen, dass ich beinah die Chance auf meinen langersehnten remote Job hab sausen lassen.
Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen: Auf meinem Arbeitslaptop, meines alten Jobs, hatte ich ein Plugin für Chrome installiert, „Momentum“. Kennt ihr das? Auf der Browser Startseite taucht nach der Installation immer ein Bild von einem wunderschönen Ort der Welt auf, zusammen mit einem motivierenden Zitat. In dieser Zeit der Ungewissheit, in der ich Angst vor allem Neuen hatte, schaltet ich morgens den PC ein und dieses Zitat tauchte auf: „The secret to happiness is freedom. And the secret to freedom is courage.“ Dazu muss ich glaub ich nicht mehr viel sagen. Wahrscheinlich war das genau der Moment, bei dem bei mir das Umdenken eingesetzte hat.
Also, sei mutig genug, um den Schritt zu wagen, deine Wünsche und Träume zu erfüllen! Und keine Angst, es wird gut werden, ich verspreche es dir!
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